DIE SEEZIGEUNER KINDER AUS RANONG

Die Moken sind eine Gruppe von Menschen, die sich den Namen „Moken“ selbst gegeben haben und langläufig als Seenomaden in Thailand bekannt sind. Sie leben in der Provinz Ranong an und auf dem Meer zwischen Burma und Thailand, der Andaman-See. Die meisten von ihnen besitzen keine Staatsangehörigkeit und haben daher kaum Rechte, was sie anfällig für alle möglichen Arten von Ausbeutung macht.

Mehr Information über die Moken gibt es unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Moken

Die fehlende thailändische Staatsbürgerschaft der Moken ist auch der Grund, warum sie nach dem verheerenden Tsunami im Jahr 2004 keinerlei Unterstützung durch die thailändischen Regierungsbehörden erhielten.

So beschloss die Raintree Foundation (damals noch Thai Care Organization) eine notärztliche Versorgung für verschiedene Moken-Gemeinschaften zu installieren. Nachdem wir uns im Vorfeld einen Eindruck von der Situation der einzelnen Gruppen verschafften, entschieden wir uns, drei Gruppen der Moken auf drei verschiedenen Inseln zu helfen, indem wir für jede der Gruppen eine Kindertagesstätte einrichteten.

Auch andere nichtstaatliche Organisationen halfen den Moken mit der Bereitstellung von Grundstücken und der Errichtung von Häusern. Durch diese Unterstützung fingen viele der Seenomaden an, sich niederzulassen. So besitzt ein Großteil von ihnen aufgrund ihres festen Wohnsitzes auf thailändischem Festland und ihrer Bemühungen um ein gesichertes Leben mittlerweile die thailändische Staatsbürgerschaft, die es ihnen erlaubt, medizinische Hilfe und Pflege aus Thailand legal in Anspruch zu nehmen und die sie vor Ausbeutung schützt. Außerdem haben die Kinder der Moken das Recht auf den Besuch einer staatlichen Schule, an der sie einen offiziell zertifizierten Abschluss erwerben können.

Da der Unterricht an staatlichen Schulen in Thailand auch in der Thai-Sprache stattfindet, die von den Seenomaden zum großen Teil gar nicht oder nur bruchstückhaft gesprochen wird, sind die von uns installierten Kindertagesstätten, in denen die Kinder die thailändische Sprache lernen, ein wichtiger Grundstein zum Erhalt einer formalen Schulbildung und natürlich auch zur Integration in die thailändische Gesellschaft.

 

Wir sorgen durch unseren Vorschulunterricht dafür, dass in unseren 3 Kindertagesstätten bis zu 100 Kinder der Moken lernen, Thai zu sprechen, zu lesen und zu schreiben.  Außerdem stellen wir sicher, dass jedes Kind eine warme Mahlzeit am Tag sowie eine medizinische Grundversorgung erhält.

 

Die Arbeit mit der Seenomadenkultur stellt uns seit dem Beginn unserer Tätigkeit immer wieder vor neue Herausforderungen, dennoch freuen wir uns über jeden Fortschritt in der Zusammenarbeit. Wir glauben, dass die Kinder durch den Besuch unserer Einrichtungen und den Erwerb und Ausbau der thailändischen Sprachkompetenz befähigt werden, in der thailändischen Kultur und Gesellschaft Fuß zu fassen und in ihrer Zukunft einer „normalen“ Arbeit mit gesichertem Einkommen nachzugehen.