KAREN KAFFEE

Das Hochland im Norden Thailands bietet hervorragende Bedingungen für den Anbau von Arabica-Kaffeepflanzen. Entsprechend pflanzen und ernten viele der Bergstamm-Bauern organischen und damit also Bio-Kaffee. Was sie allerdings nicht wissen ist, wie sie ihr Produkt zu vermarkten haben oder wie sie eine gleichbleibend gute Qualität gewährleisten können.

Dazu kommt der Missstand, dass die kleinen Bauern oft verschuldet sind und versuchen, durch den schnellen Verkauf an Geld zum Begleichen ihrer Schulden zu kommen. So verkaufen sie aus der Not und aus der Unwissenheit heraus ihre Ernte zum einen weit unter dem Marktwert und zum anderen werden sie oftmals nicht voll bezahlt, sondern erhalten nur eine Anzahlung  – der Rest des Kaufpreises wird Ihnen meistens nie ausgezahlt. Begründet wird die nicht geleistete Zahlung von großen Unternehmen, die die Unwissenheit der Kaffeebauern ausnutzen, mit der angeblich schlechten Qualität der Bohnen – dies entspricht jedoch nicht der Realität.

So geraten die Bauern unter immer größeren Druck, erwerben mehr Land, um mehr Kaffee anzubauen und mehr zu verkaufen. Beim Verkauf des Kaffees beginnt die Spirale von neuem und die Bauern der Bergstämme verschulden sich immer weiter.

Aktuell gibt es etwa 70 Familien, die begonnen haben, den Anbau, die Ernte und den Vertrieb ihres Kaffees innerhalb von Dorfgenossenschaften zu organisieren. Die Rain Tree Foundation fungiert hier in Zusammenarbeit mit dem Thai Care e.V. als Koordinator und Ansprechpartner für Themen wie: Saatgut, organischer Dünger, Gärtnereiausstattung, Wissensaustausch, Verarbeitung, Lagerung, Marketing usw..

Unser Ziel ist es, das Einkommen der Bauern nach und nach zu verbessern, indem wir gemeinsam mit ihnen landwirtschaftliche Techniken zur bestmöglichen Verarbeitung und Qualitätskontrolle erarbeiten sowie die Möglichkeiten des Marketings ausnutzen und effizienter gestalten.

Zu diesem Zwecke begutachten wir zurzeit die Arbeit anderer Kaffeekooperativen, um ihre Methoden zu erlernen, sie für die Arbeit mit dem Karen-Bergvolk nutzbar zu machen und sie ihnen nahezubringen.

 

Im dritten Jahr der Zusammenarbeit mit den Kaffeebauern und Genossenschaften in den unterschiedlichen Karen-Dörfern wurde deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit der Bauern mit uns als Hilfsorganisation ist. Da die Situation auf dem Kaffeemarkt in Thailand im Jahr 2011/2012 sehr unübersichtlich und unsicher war, waren die Bergbauern sehr verunsichert und wandten sich hilfesuchend an uns. Gemeinsam mit uns war es ihnen möglich, einen Überblick zu finden, Risiken auszuschließen und ihre Ernte gewinnbringend zu verkaufen.

 

Wir werden weiterhin gemeinsam mit den Angehörigen der Karen-Bergvölker daran arbeiten, ihr Leben nachhaltig zu verbessern und wir blicken mit großer Vorfreude und Motivation auf die nächste Saison.